How to refurbish a 1979 Fox-Body headliner
Thursday, 08 November 2018 (09:21:14) UTC

Eingereicht von JJ

Hilfestellung zum Ausbau des Kabinenhimmels vom 1979er Ford Mustang Notchback – kein Schiebedach (Stand November 2018)

Ein Bericht von muetze


Hallo Community,

über den Mustang III läßt sich ja bekanntlich streiten. Die einen hassen ihn, die anderen lieben ihn. Nun, ich mag den 79er Fox, weil mit ihm hat 1987 meine Leidenschaft für US V8 Motoren handfeste Formen angenommen. Inzwischen haben mein Kumpel und ich so viel Zeit, Geld und Liebe investiert, da können wir doch nicht länger mit einem hängenden Himmel herumfahren. Leider hat der Austausch nicht mehr vor dem TÜV Termin geklappt, so daß wir kurzerhand den mürben und hängenden Bezug einfach herausgerissen, bzw. mit dem Messer heraus schnitten. Dem Tüffa war’s latte.

Von Werner (User lip-wb 14) konnte ich Bezug für den Himmel bekommen, eine Kleber-Empfehlung und die circa Zeitangabe, die ich / wir grob brauchen werden. Nochmal herzlichen Dank Werner! Auch wenn der Stoff jetzt 2 Jahre bei mir im Zimmer lag. Hat super geklappt und sieht spitzenmäßig aus!!

Bei schönem Wetter haben mein Kumpel und ich den 79er Mustang aus der Scheune gefahren, beide Türen weit geöffnet und los ging es mit dem Suchen nach den Befestigungspunkten.

Damit die geneigten Leser/innen nicht lange im Fox Notchback suche müssen, habe ich eine grobe Skizze angefertigt, anhand mensch erkennt, was ungefähr wo zu finden ist. Ich hoffe es ist von den Positionen her verständlich.



Ausgedruckt und auf Karton geklebt, gibt das eine prima Schrauben-Festhalte ;-)
Kleine rote Punkte sind dünne Schrauben (meist Kreuzschlitz). Dicke rote Punkte sind etwas dickere Schrauben (Handgriff Beifahrer - Kreuz; Gurt Halter – Torx). Kurze rote Striche stellen die Halteklammern der Blechverkleidungen dar und die zwei kurzen, schwarzen Striche stehen für die Plastikclips, die den Papphimmel im Türbereich halten. Soweit die abstrakte Darstellung. Füllen wir diese mit Originalbildern. Da links und rechts, bis auf den Beifahrer Panikgriff, gleich sind, beschränke ich mich auf die Fahrerseite.

Mein Kumpel und ich haben auf den Vordersitzen platzgenommen und jeder auf seiner Seite alles abgebaut, was den Himmel an seinem Platz hielt. Zuerst die drei Schrauben, die die Sonnenblende(n) halten.



Dann die Beleuchtung vorne mit der Leselampe. Zum Fenster hin sitzen zwei Kreuzschlitz. Die Leselampe heruntergeklappt, gibt die dritte Halteschraube frei. Das tolle hier bei, daß kein Kabel abzuziehen ist. Die Plus- und Masseanschlüsse erfolgen über die Befestigungsschrauben. Sehr clever.




Die Blechleiste, die hier den Himmel zur Frontscheibe hält, ist nur geclipst. Abbauen später, aber ich beschreibe schon mal wie es geht. Mit beiden Händen, nah bei einander, an einer Seite ansetzen. Daumen am Himmel vor das Blech (zum Drücken) und die Finger hinter das Blech (zum Ziehen) an die Scheibe. Dann mit einer Drehbewegung (Finger nach hinten runter und Daumen schiebt), den oder die ersten Clips aushaken. Hinten an der Heckscheibe ist es genau. Beide Leisten werden von 4 Clips gehalten. So sehen die Dinger aus.



Links und rechts über den Türen sitzen kurze Varianten dieser Blechverkleidungen mit je nur zwei der Clips. Ausbau wie bei den „Großen“, gerne schon jetzt.

Die A-Säulen Verkleidung wird auf der Hälfte von einer Schraube gehalten.



An Ende der Verkleidung, oben, hinter der kurzen Blechverkleidung, sitzt eine zweite und hinter der langen Blechblende sitzt die dritte Schraube, die diese Verkleidung hält (A-Säule => 3 Schrauben). In dem hier zu sehenden Schlitz, links von der Schraube, steckt einer der Halteclips von der Blechverkleidung.



Den Kunststoff-„Pömpel“ müßt ihr mit einem Schlitzschraubendreher vorsichtig „herausarbeiten“. An dieser Stelle mein TOP TIP: Wenn der Stoff vom Himmel, so wie hier schon fehlt, entfernt in dem markierten Bereich (nächstes Bild) die losen Klebereste mit einem trockenen Lappen und klebt hier ein Stück „Panzerband“ (Ducktape) auf, um den Winkel „einzufrieren“. Der ist wichtig und muß erhalten werden, wenn später der Stoff aufgeklebt wird, sonst gibt es dort einen Knick im Stoff. Gleiches Spiel an allen Ecken des Himmels.





Wo wir gerade auf dieser Seite sind, schnell den Panikgriff ausgebaut. Die Unterlegscheiben sind UNTER dem Griff, damit dieser höher kommt und so die Chromblenden besser aufgesteckt werden können.




Zurück auf die Fahrerseite und die obere Halterung vom Gurt abmontiert.



Folgen wir der B-Säule nach unten, um dort, kurz über der Sitzfläche der Rückbank eine weitere Halteschraube zu finden.



Von hier zur Einstiegsschutzleiste ist es nicht weit. Die eine Schraube lösen wir hier ebenfalls, damit an der Seitenverkleidung nichts bricht.



Jetzt wieder nach oben. Kümmern wir uns um den Kleiderhaken. Das ist ein Gummiüberzug, den ihr unten abhebeln müßt, um den Überzug nach oben abziehen zu können. Darunter findet mensch eine weitere Halteschraube der Font-Seitenverkleidung. Auf der Fläche der C-Säule findet sich die zweit letzte Schraube der Seitenteilbefestigung.



Hinten am Ende der Verkleidung, kurz über der Hutablage sitzt die vorletzte Schraube.



Bevor jetzt die Rückbank raus kommt, um die letzte Halteschraube des Seitenteils zu finden, bauen wir noch das Domlight aus.



Das Glas läßt sich mit den Fingern leicht herausziehen. Die drei Schrauben vom Lampenchassis lösen – Job done!

Nun muß die Rückbank raus, um die letzte Halteschraube zu lösen, damit sich die Seitenteile soweit in den Innenraum schieben lassen, um den Himmel problemlos aus dem Innenraum auszufädeln. Die Sitzfläche lag bei uns lose auf. Die Lehne ist unten mit zwei 6-Kant-Schrauben fixiert.



Und hier ist die letzte Schraube:



Nun sind die beiden verbliebenen Blechverblendungen (Front- und Heckscheibe) übrig, die ausgeclipst und ausgebaut werden müssen. Die beiden Font-Seitenverkleidungen in Summe vorsichtig nach innen legen, ohne etwas kaputt zu machen.



Der Himmel läßt sich am Leichtesten zu zweit herausnehmen und die Sitzlehnen sollten hoch stehen, also in Sitzposition. Entnahme über die Beifahrerseite. Zeit bis hier hin gute 90 Minuten. Soll ja nicht in Stress ausarten. Ein Blick „hinter“ den Himmel.



Wo wir soweit sind und die Außenblenden an der C-Säule komplett ausgegraut sind, wurden diese kurzerhand mit abgebaut.





Die hier weiß gemachten Punkte an der C-Säule zeigen die Positionen der 4 Befestigungen der Außenblenden hinter den Fenstern. Nein – so große Muttern sind da nicht. Ich habe das weiß gemacht, damit es besser zu sehen ist.

Wo die Blenden dann raus waren, zeigte sich erneut die originale Lackierung von dem Fox-Body.



Mit den Beutestücken haben mein Kumpel und ich uns verdrückt. Er nahm die Bleche und Sitzpolster, ich den Himmel und die Außenblenden der C-Säule mit nach Hause.

In meinem Keller angekommen, habe ich die Pappe gereinigt und abgesaugt, um alles an Bröseln los zu werden. Anschließend wurden die Ecken mit „Panzerband“ (Ducktape) auf Stoß fixiert. Nochmal mein Hinweis: Fixiert vor dem Ausbau die Ecken des Himmels, wie oben im Text markiert!! DAS ist die richtige Position für die Winkel.

Ich habe das nicht beachtet, also die Pappecken auf Stoß gesetzt und dann auf der Seite zum Dach mit Ducktape verstärken. Das habe ich an allen Ecken und Löchern gemacht, wo ich es für angebracht hielt oder die Pappe eingerissen war.

Daraus ergibt sich die Wölbung für den Innenbereich, welche beim Einkleben des Himmels unbedingt erhalten werden muß, will mensch später nicht den Himmel in den Ecken einschneiden oder Falten. Weitere Besonderheit: Weil mein Himmelstoff viele kleine Löcher hat, war große Sorgfalt bei der Ausrichtung nötig, damit die Löcher nicht schräg über den Himmel laufen, sondern schön gerade. Dafür habe ich die Pappe ausgemessen, die Mitte herausgesucht und mir mit Nadeln und einem weißen Stück Drachenschnur eine optische Hilfe für die Ausrichtung gebastelt. Als der Stoff ausgerichtet war, habe ich ihn mit ein paar Stecknadeln über die Mitte so fixiert, daß ich erst eine Seite und dann die andere kleben konnte, ohne daß der Stoff verrutscht. Kommen wir zum Kleber… Werner (User lip-wb 14) hat seinen Himmel mit Tectane AS 470 (400ml) Sprühkleber fixiert und wohl 3 Dosen benötigt. Ich war vorher bereits in unserem Forum hier auf den Sprühkleber Fosstik (500ml) gestoßen und hatte davon 3 Dosen liegen, brauchte aber nur 2.



Fosstik ist „guter Stoff“… nach zwei Dosen im Kellerraum, stieg mir das Zeug echt zu Kopf. Kunststück, kommt aus Holland… . Nein, Spaß beiseite! Wie immer, soll mensch das in gut belüfteten Räumen machen, leider war die Garage durch meinen fahruntüchtigen 66er blockiert, und draußen war zu viel Wind. Gebrauchsanweisung beachten - da stand übrigens nix von belüfteten Räumen. Also großzügig den Bezug und die Pappe einsprühen und dann schön glattstreichen. Über Nacht trocknen lassen und ausschneiden.

Während das in Lippe eine Woche ruhte, ich arbeite ja in Ennepetal, habe ich mir in EN die Seitenverkleidungen vorgenommen. Das Übliche, säubern, anschleifen (400er), 2 Lagen Kunststoffgrundierung drauf, trocknen lassen und am nächsten, sonnigen Tag zwei Lagen Mattschwarz drauf.





Zurück aus der „Fremde“ in LIP, ging es am nächsten Tag mit allen überholten Teilen zurück zum Fox-Body, wo der Einbau in rückwärtiger Reihenfolge stattfand. Die Beschreibung vom Einbau spare ich mir hier. Zuerst müssen die äußeren Seitenverkleidungen wieder an das Auto, bevor mit dem Einbau des Himmels begonnen wird. Der erste Schritt, außen zum Fresh-Up, ist gemacht.



Okay, für den gesamten Zusammenbau haben mein Kumpel und ich dann 2,5 Stunden benötigt, bis alles wieder an seinem Platz war. Kann sich aber sehen lassen.








Fazit: Abgesehen von der Trockenzeit des Klebers und das Aufarbeiten der Außenteile, hat die Aus- und Einbauzeit gerade 4 Stunden gebraucht. Es ist schön, wenn am Ende ein Ergebnis steht, daß mensch sehen kann und besonders, wenn mensch mit dem Ergebnis zufrieden ist.

In diesem Sinne braucht es nur einen Foto-Knips, Werkzeug, Lust auf „selber machen“ und „sich Zeit lassen“. In der Ruhe liegt die Kraft. Ich kann bei so was super gut vom Alltagsstreß abschalten.


Den geneigten Leserinnen und Lesern wünsche ich Spaß beim „Nachbauen“. Bis zum nächsten Bericht...


Als PDF : LINK

Viele Grüße
Hans-Jörg

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